Schneidermeisterin Renate Ortner                             beschreibt unsere Tracht

Die Lesachtaler Tracht hat ein farbenfrohes Leibl aus rotem Brokat (es gibt mehrere farbliche Varianten), wobei Armloch, Latz und der waagrechte Rückenschluss durch eine breite grüne Borte verziert sind. Samtbänder in grün verlaufen parallel im Vorder- und Rückenteil. Der Latz ist rot mit zwei waagrechten Goldspitzen und wird von roten Schnürbändern, die durch goldfarbige Haken laufen, gehalten. Der schwarze Rock ist mehrfach gezogen und die Schürze ist blau oder goldfarbig mit Streifen- oder Rankenmuster. Ein wahrer Blickfang ist die weiße Bluse mit gezogenen Ärmeln und breiter, oft selbstgehäkelter Spitze an Hals und Unterarm. Dazu trägt die Frau oft schlichte Ledertrachtenschuhe und weiße Baumwollstutzen. In den 50er Jahren wurde die Tracht erneuert. Früher war der Rock plessiert, aus gefärbtem Leinen, das Leibl stark gemustert und die Schürze aus Schafswolle mit Rosenmustern.

 

Der Luggauer Musikant trägt eine rote Lederjoppe mit grüner Borte, Quetsch- und Legefalten am Rücken und grünen Zierstichen. Vorne beim Verschluss befinden sich zwei goldene Musiklyren. Die Hose besteht aus der sogenannten Teufelshaut mit Rehledereinfassungen. Gehalten wird diese von breiten Latzhosenträgern aus grünem Brokat und und Lederriemen. Abgerundet wird das Ganze mit einem weißen Leinenhemd, weißen Stutzen, gemustertem Seidentuch und Häferlschuhen mit Laschen.

Von der Joppe der Musikanten unterscheiden sich jene des Kapellmeisters und Fähnrichs. Diese besteht aus braunem Loden mit roter Broteinfassung, schwarzer Samtpasse vorne und grüner und gelber Stickerei vorne und hinten. Dazu tragen sie eine rote Weste. Während Kapellmeister und Fähnrich einen schwarzen Spitzhut mit goldener oder schwarzer Quaste ihr Eigen nennen, komplettiert der Musikant mit einem Scheibenhut, mit grünem Seidenband, welches in Goldfransen ausläuft, sein Trachtendasein. Weiße Hahnenfedern und frische Blumen schmücken die verschiedenen Hüte bei jedem Auftritt.

 

Die Luggauer Musikanten sind ein wandelndes Museum mit ihren Ranzen, auch Fatschen genannt, die in feinster Federkielstickerei ausgeführt sind. Einzelne sind auch mit Nieten verziert. Die ältesten Fatschen sind ungefähr 200 Jahre alt. Sie werden von den Musikanten mit Stolz getragen und von Generation zu Generation weitervererbt.